In unserem Superhelden-Podcast setzen wir Zack Snyder mit Terence Malick und Justice League mit Der Herr der Ringe gleich. Und am Ende haben wir uns mit jeder Ecke des Internets angelegt.
Gnädigerweise haben Wolfi und Patrick die anderen beiden Podcastenden außen vor gelassen, denn einen 4-stündigen Superhelden-Film von einem sehr polarisierenden Regisseur muss man nicht jeder/m zumuten.
Wir stellen uns die Frage: kann ein Film wie Justice League, der fast niemandem gefallen hat, besser werden, wenn man ihn 2 Stunden länger macht?
In dieser Episode sprechen:
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Zack Snyder’s Justice League
Die Geschichte des “Snydercuts” ist mittlerweile eine eigene Story, die sich zu erzählen lohnt. Nachdem Zack Snyders Batman v Superman: Dawn of Justice auf maue Rezeption gestoßen war, versuchte Warner Bros. eine Kurskorrektur der bereits in Produktion befindlichen Fortsetzung Justice League. Nach kreativen Differenzen und einer persönlichen Tragödie distanzierte sich Zack Snyder vom Projekt und Joss Whedon (Avengers, Avengers: Age of Ultron) übernahm die Dreharbeiten.
Vier Jahre nach Filmpremiere passiert etwas noch nie Dagewesenes: Zack Snyder hat 20, 30 und am Ende insgesamt sogar 70 Millionen bekommen, um seine persönliche Vision von Justice League fertigzustellen. Am Ende ist ein Film rausgekommen, der definitiv anders ist als die Kinoversion.
Die Bösen und ihre bösen Boxen
Nach einer Abhandlung über Zack Snyder und was ihn als Regisseur so einfach identifizierbar macht, geht es zur Story. Und in beiden Versionen sind die Bösewichte nicht wirklich die Stärke des Filmes.
Nachdem wir schon Zack Snyder mit Ausnahmeregisseur Terrence Malick (A Hidden Life) verglichen haben, lehnt sich Wolfi noch weiter aus dem Fenster und meint, dass das einzig filmisch vergleichbare Werk zu Zack Snyder’s Justice League die Der Herr der Ringe Filme sind. Währenddessen wundert sich Patrick, warum nach vier Stunden noch immer nicht klar ist, warum Steppenwolf (Ciaran Hinds) eigentlich genau macht was er macht.
Synders Trilogie
Schnell springen wir in den Metakontext und lassen die drei Snyder-Filme Revue passieren. So ist die Filmreihe insofern interessant, dass jeder Teil in den Vorgänger greift. Batman v Superman reagiert auf die massiven Kollateralschäden von Man of Steel. Justice League steht im Schatten vom Tod Supermans (Henry Cavill). Wenn die Berichte (und alles was Zack Snyder so sagt) stimmen, war all das Teil einer 5-teiligen Filmreihe. Aber wie viel war wirklich geplant? Und wenn Snyder tatsächliche eine derart konkrete Vision hatte… wie verrückt war Warner Bros. sich auf einen derart langen Plan einzulassen?
Für wen ist dieser Film
Über 9 Stunden haben Patrick und Wolfi mit diesen drei Filmen verbracht und da stellt sich natürlich die Frage: Für welches Zielpublikum ist Justice League eigentlich? Man muss schon sagen, dass Synders ehrfürchtiger Zugang zu den Comics als Alleinstellungsmerkmal reicht. Wie anders Zack Snyder’s Justice League ist, fällt besonders auf wenn man ihn mit der Kinoversion vergleicht, die mit einem furchtbaren Rotstich und noch mehr Witzeleien ausgestattet wurde.
Der Film selbst
Wir kommen vergleichsweise spät auf den eigentlichen Film zu sprechen, aber bei so einer vorbelasteten Diskussion ist das wenig überraschend. Spät aber doch diskutieren wir darüber, ob Batman (Ben Affleck) wirklich in einem Team sein sollte, wie Wonder Woman (Gal Gadot) portraitiert wird, warum Cyborg (Ray Fisher) in der Kinoversion so reduziert wurde und wieso zum Teufel die letzte Sequenz mit Flash (Ezra Miller) geschnitten wurde.
Die Diskussion führt unweigerlich auf die bereits sehr aufgehitzte Thematik von Joss Whedon und dessen Eingriffe in Justice League.
Overhyped?
Der mythische Snydercut ist jetzt da. Aber ist er nicht ein bisschen überhyped? Es wäre nicht das Internet, wenn nicht die Emotionen hochgehen würden.
Klar ist: Der Snydercut ist natürlich ein Unikat in der Filmwelt, aber gibt es ähnliche Director’s Cuts, die das Filmerlebnis derartig verändern? Als Negativbeispiel fällt uns sofort Donnie Darko ein, dessen erweiterte Version wir in unserem Zeitreisen-Podcast diskutiert haben. Einig sind sich Patrick und Wolfi auch, dass die längere Version von Daredevil (2003) genauso ein Schmarrn ist wie die Kinoversion. Das Filmmuseum hat uns im letzten Podcast Dying of the Light als Geheimtipp zugesteckt, den wir noch sichten müssen.
Ebenfalls auf der Watchlist steht Schaum der Tage von Michel Gondry, der in einer stark gekürzten Version eine ganz andere Wirkung entfaltet.
Vorschau & Kontakt
Jetzt ist es aber genug mit Riesenaffen und SuperheldInnen. Wir widmen uns im kommenden Podcast unter anderem Oscar-Schwergewichten wie Sound of Metal und Nomadland.
Flip the Truck – Der österreichische Film-Podcast
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