Mama, Rogowski und… Dinos?
Nein, wir haben – aus jeweils sehr unterschiedlichen Gründen – in den letzten Wochen nicht das Kinopensum absolvieren können, das wir uns selbst als Maßstab setzen. Aber ja, es kommt dennoch unser What To Watch Wednesday, an dem wir euch über die sehenswertesten aktuellen Kinofilme unterrichten. Wie? Mit ein bisschen ins-Blaue-Hineinraten und dem Verlassen auf ein paar Dauerbrenner.
Ob wir euch ernsthaft Jurassic World: Fallen Kingdom empfehlen wollen, können wir erst nach dem Wochenende berichten – sofern es da irgendetwas Erwähnenswertes zu sehen gibt, ist auch eine Review geplant. In jedem Fall sind die ersten Kritiken ganz grob in das “eh okay”-Territorium einzuordnen. Treue Hörer werden sich allerdings erinnern, dass der insgesamt eigentlich gut rezensierte Vorgängerfilm unseren Wolfi zur Weißglut brachte, also sollte man die ohnehin schon bisschen angeschimmelten Vorschusslorbeeren wohl mit Vorsicht genießen. Immerhin: Regisseur J.A. Bayona hat uns mit Sieben Minuten nach Mitternacht erst letztes Jahr durchaus überzeugt.
Auch bei den anderen Filmstarts der Woche können wir nur unser Bauchgefühl befragen. Mit der britischen Komödie Swimming with Men belagert der Thimfilm-Verleih momentan sehr aggressiv meine Facebook-Timeline. Schaut ganz lustig aus, die (raren) Kritiken sind allerdings eher mau. Der israelisch-österreichischen Koproduktion Das Testament unterstellten Festival-Kritiker in Venedig prinzipielle Qualitäten ebenso wie große dramaturgische Mängel. Immerhin Fans von Dokumentationsfilmen haben die Qual der Wahl. Vom Bauen der Zukunft – 100 Jahre Bauhaus erzählt die Geschichte der legendären Kunstschule, Wildes Herz haftet sich an die Fersen einer deutschen Punk-Band und Maria by Callas lässt die bekannte(?) Opernsängerin über ihr eigenes Leben referieren.
Löst bei euch alles keine Euphorie aus? Ja, bei uns auch nicht. Aber erst letzte Woche ist mit Tully eine überraschend gelungene Tragikomödie gestartet, die das Muttersein im 21. Jahrhundert kritisch beleuchtet und so einen wunderbaren Anstoßstein für stundenlange Diskussionen darstellt. Christian Petzolds Transit hingegen ist ein fast schon märchenhaft überkonstruiertes, mehr oder weniger historisches Liebesdrama mit einem ganz hervorragenden Franz Rogowski in der Hauptrolle. Poetisch, klug, interessant, einfach wunderbar! Und wer den Wochenendausflug mit den Großeltern aufpeppen möchte, findet mit Tanz ins Leben wohl die perfekte Komödie für den Kinonachmittag mit Omilein.
Header-Bild: © Stadtkino Filmverleih
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