BBRRROOOOOOMMMM
Der oscarprämierte Regisseur Guillermo del Toro hat sich 2013 einen Traum erfüllt. Er durfte einen Film machen, der das Äquivalent eines Jungen war, der mit seinen Spielzeugrobotern in einer Sandkiste spielt. Nur dass diese Sandkiste 190 Millionen Dollar gekostet hat. Der Erfolg war überschaubar, die Kritiker zurückhaltend. Perfekte Voraussetzungen also für einen zweiten Teil. Ohne den oscarprämierten Regisseur und ohne den Hauptdarstellern Idris Elba und Charlie Hunnam.
Zumindest in Sachen Protagonist kann Pacific Rim: Uprising von sich behaupten den besseren Schauspieler gefunden zu haben. John Boyega muss den Zuschauern aber gleich einmal erklären, was im ersten Teil so passiert ist. In bester “Previously on Pacific Rim“-Manier.
Setup and stuff
Und dann wird es zuerst einmal langweilig. Jake Pentecost (Boyega), Sohn des legendären Stacker Pentecost (Idris Elba) ist der weit gefallene Apfel, der sich mit allerlei krummen Dingern über Wasser hält. Bei einem solchen Ding findet er die junge Amara (Cailee Spaeny), die mit 14 (oder so) einen eigenen Jaeger gebaut hat. Sachen passieren und beide enden beim Militär, Jake als Ausbildner und Amara als Rekrutin. Dann beginnt endlich das Robopunching.
Pacific Rim war Eskapismus pur. Es war der große Roboter, der ein Frachtschiff als Baseballschläger eingesetzt hat. Es war ein Wissenschaftler, der sich in das Gehirn eines Riesenaliens reinhacken wollte und es war Ron Perlman, der die Überreste der Aliens als Potenzmittel verkaufte. Pacific Rim: Uprising braucht überraschend lange, bis er zu diesem Punkt kommt, aber dann ist er genauso dumm, laut und ganz kurz so skurril, wie sein Vorgänger.
Die Weirdness fehlt
Die Nebenstory im Original drehte sich um die wunderbar abstruse Geschichte zweier Wissenschaftler, die sich nicht wirklich mögen, aber irgendwie schon und dann doch die Welt retten können. Die Schauspieler Charlie Day und Burn Gorman sind auch dieses Mal wieder dabei und in diesen Szenen spürt man am meisten etwas del Toro. Gerade der von Day verkörperte Newton hat die verrückteste Szene des Films. Leider traut sich das Drehbuch von Regisseur DeKnight und drei anderen Leuten aber nicht full on crazy zu werden. Das tut weh.
All das ist Vergessen, wenn der Originalscore von Ramin Djawadi einsetzt und sich Roboter und Monster so richtig in die Goschn haun. Und mehr wollte man sowieso nicht. Regisseur Steven DeKnight gelingt zwar keine bessere Version von Pacific Rim, aber immerhin fällt er nicht in die Transformers Falle. Man weiß immer, wer gerade was macht und welches Ziel sie verfolgen. Jetzt müsste nur noch mehr del Toro drinnen sein.
Fazit (Patrick)
Film: Pacific Rim: Uprising
Rating
Empfehlenswert (3 von 5)
Pacific Rim: Uprising braucht etwas um in die Gänge zu kommen, schafft es aber dann doch das zu bieten, was sich die Fans erwarten. Riesige Roboter die sich mit riesigen Monstern prügeln. Nur leider ohne der Weirdness des ersten Teils.
Schreibe den ersten Kommentar