Guillermo Del Toro: Eine Werkschau

Ab heute startet im Wiener Gartenbaukino die Retrospektive von Meisterregisseur Guillermo Del Toro. Wolfgang hat zusammengefasst, welche Filme ihr euch nicht entgehen lassen solltet.

Ein Oscargewinner, der sich nicht für riesige Monster geniert!

Guillermo Del Toros The Shape of Water ist der erste Fantasyfilm seit Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs, der mit Bester Film und Beste Regie bei den Oscars ausgezeichnet wurde.
Ab heute startet das Gartenbaukino eine Werkschau des Genremeisters, bei der die gesamte Palette des vielseitigen mexikanischen Regisseurs gezeigt wird. Aber warum sollte man dieser Werkschau eine Chance geben? Und welche Filme muss man schauen?
Sein Regiedebüt Cronos gibt es heute um 22:30 Regiedebüt zu sehen – und auch noch mit freiem Eintritt, was will man mehr? Wer Cronos verpasst, kann es am 18.3. noch einmal versuchen.
Den ersten Hellboy werde ich persönlich nicht im Kino schauen, da er mir beim ersten Mal ganz und gar nicht gefallen hat. Es ist jedoch absolut möglich, dass ich damals (17 Jahre alt) noch unzugänglich für Del Toro war, fand ich doch auch Pans Labyrinth absolut furchtbar.

Dass Pans Labyrinth natürlich alles andere als furchtbar ist, sollte ich wenige Jahre später beim Erneuten Schauen herausfinden. Dieser Film ist schlicht und ergreifend Del Toros Meisterwerk und man sollte ihn auf der großen Leinwand sehen. Besonders spannend ist die Tatsache, dass der Film als “meta-Fortsetzung” von The Devil’s Backbone konzipiert wurde. Da ich diesen noch nicht gesehen habe ist es einer der Pflichttermine der Retrospektive. Nur schade, dass es kein back-to-back Screening der beiden Filme gibt.

Auch Blockbusterfans sollten auf ihre Kosten kommen, denn das ist das Schöne an Del Toro: er macht ein intimes Märchen zu Zeiten der Franco Diktatur… und dann kommt ein Film, in dem riesige Roboter noch riesigeren Monstern in die Goschn haun.

Die Rede ist natürlich von Pacific Rim. Dieser wunderschön naiv inszenierte Film ist Transformers ohne den sexistischen, widerwärtigen Untertönen. Ein Blockbuster, der Spaß macht und (wenn man ein bisschen hinter die Kulissen blickt) wie alle Del Toro Filme absolut durchdesigned ist.

Blade II habe ich ebenfalls nicht gesehen, aber natürlich weiß ich, dass man vor Black Panther in jedem Satz diesen Film erwähnen musste, um “In The Know” zu sein. Ich sollte ihm wohl eine Chance geben, denn von der Blade-Reihe lediglich Blade: Trinity gesehen zu haben, ist eine denkbar unqualifizierte Meinung.

Ebenfalls in die Kategorie “Noch nicht gesehen” fällt Crimson Peak, zu dem es aber eine positive Kritik von Michael gibt.

Am Sonntag (18.3.) gibt es dann noch ein Special 3D Screening von Der Schrecken vom Amazonas (engl.: The Creature from the Black Lagoon), einem Genrefilm, der Del Toros The Shape of Water maßgeblich beeinflusst hat, inklusive eines absolut interessant wirkendem Vortrag von Wolfgang Pielmeier (/slash Filmfestival).

Das beste kommt aber zum Schluss

Wofür mein Herz aber wirklich schlägt ist Hellboy II: The Golden Army. So sehr ich den ersten Teil nicht mag, so wunderschön und genial finde ich die Fortsetzung. Hellboy II ist am Papier ein Superheldenfilm, doch so eindeutig von einem Auteur-Regisseur gemacht. Keine Studio-Interferenz ist zu spüren und das erlaubt dem Film mehr als “nur ein Superhelden Film” zu sein. Hellboy II: The Golden Army ist ein melancholisches Märchen mit wunderschönen Figuren, Antagonisten, das sich immer gerne Zeit für ein kleines Bierchen mit einem Freund nimmt. 

Viel Spaß und hoffentlich sieht man sich im Kinosaal!

Die gesamte Auflistung der Filme, sowie informative Texte gibt es auf der Website des Gartenbaukinos.

Banner: Pans Labyrinth – © Senator Film / Warner Bros.

Wolfgang Verfasst von:

Der Host des Flipthetruck Podcasts. Mit einem Fokus auf Science Fiction und Roboter sucht er ständig jene Mainstream Filme, die sich nicht als reine Unterhaltungsfilme zufrieden geben.

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