Jessica Chastain geht in Aaron Sorkins Regiedebüt All In.
Molly Bloom (Jessica Chastain) war eine vielversprechende Skifahrerin, doch wegen eines schweren Unfalls musste sie sich eine neue Karriere suchen. Sie wurde zur Veranstalterin der exklusivsten Pokerrunden in LA und New York, bei denen Filmstars und Reiche gerne ihr Geld verloren. Doch nachdem Mafiosi mitmischen wollen, wird sie zum Ziel des FBI. Aaron Sorkin, bekannt für seine Drehbücher und schnellgesprochenen Dialoge (The Social Network, Steve Jobs) feiert mit Molly’s Game sein Regiedebüt und hat viel Spaß, seine große Stärke bleibt neben Chastain aber das Drehbuch.
Motherfuckin’ Chastain
Es ist schon eine beeindruckende Karriere, die Jessica Chastain da hingelegt hat. Ähnlich wie ihr Charakter Molly Bloom auf der Buckelpiste, gelang es ihr den typischen Frauenrollen in Hollywood zu entgehen. Sie etablierte sich dafür als Wissenschaftlerin (Interstellar und The Martian), jagte Osama bin Laden (Zero Dark Thirty) oder war einfach psycho (Crimson Peak).
Auch in Molly’s Game spielt sie eine Frau, die mehr drauf hat als die Männer rund um sie und wird dadurch zur Zielscheibe. Egal ob Arbeitgeber, der sie feuert, weil sie zu gut ist oder Filmstar, der ihr das Pokerspiel wegnimmt, es ist das altbekannte System, das noch immer so tief in dieser männerorientierten Gesellschaft verankert ist. Wenn eine Frau nicht kuscht, ist sie eine undankbare Bitch, der man zeigen muss, wer hier der Boss ist. Doch Molly Blooms Geschichte ist halt wahr. Und Sorkins Film ist eine Adaption des gleichnamigen Buches, in dem Bloom ihr berufliches Leben schildert.
Aaron Sorkin – Director
Als Erstlingswerk macht sich Molly’s Game schon ganz gut. Man merkt, dass Sorkin schon länger Regisseur werden wollte. Der ganze Film ist mit Tricks und Kniffen durchzogen, Grafiken, schnellen Cuts, schnittiges Voice Over, Chris O’Dowd, solche Sachen. Doch bei all den (gut funktionierenden) Spielereien ist es einmal mehr das Drehbuch, das so gut funktioniert. Chastain bekommt Idris Elba als Anwalt, der ihre Motivation auf Schritt und Tritt hinterfragt, gegenübergestellt und die Chemie zwischen den Beiden passt. Elba ist auch der einzige, der ihr intellektuell gewachsen ist, und somit eine nette Abwechslung. Das Drehbuch schafft es auch in einem spannenden, aber emotionslosen Film, etwas Gefühl einzubauen. Dabei hilft Kevin Costner.
Natürlich gibt es die üblichen Erstlingskrankheiten, vor allem bei einem Regisseur, der auch das Drehbuch geschrieben hat. Der Film hat ein bisschen Fett, das man hier und da wegkürzen hätte können, wenn nicht gar sollen und dem Finale fehlt etwas die Schlagkraft. Die Rahmenhandlung einer Gerichtsverhandlung ist zwar nett und auch nicht schlecht umgesetzt, aber wohl nur da, um Chastain mit Elba in einem Raum zusammenzubringen. Es bleibt aber zum Glück die große Jessica Chastain Show.
Fazit (Patrick)
Film: Molly’s Game
Rating
Sehr Gut (4 von 5)
Jessica Chastain ist hier zwar der Star, aber Aaron Sorkin gibt ein absolut passables Erstlingswerk in die Kinos. Molly’s Game ist vielleicht kein Full House, dafür aber ein ganz starker Drilling, mit dem man die meisten Runden gewinnen sollte.
sehr coole Website, schön geschriebene Kritik :-) vl. schaut ihr auch mal bei uns vorbei. lg
Danke für den Hinweis! Und ja wir werden vorbeischauen :D Lg Wolfi