In russia sparrows kill men.
Jennifer Lawrence mimt eine russische Ballerina, die nach einem Unfall keine andere Wahl hat, als Spionin für den russischen Geheimdienst zu werden. Sie soll sich an den amerikanischen Agenten Nate Nash (Joel Edgerton) ranmachen, um einen ranghohen russischen Maulwurf zu enttarnen. Doch so leicht ist das gar nicht. Regisseur Francis Lawrence verfilmt die Buchvorlage von Jason Matthews zwar mit viel Elan, so ganz will ihm ein guter Spionagethriller aber nicht gelingen.
Meta-Ebene
Nach einem Hackerangriff 2014 landeten viele Nacktbilder von Schauspielerinnen im Internet, darunter auch Fotos von Jennifer Lawrence. Seitdem wählt sie ihre Rollen bedachter, zu sexy oder aufreizend sollten sie nicht sein, erzählt sie im Interview mit Total Film. Red Sparrow war nun der Weg, um ihre sexuelle Selbstbestimmtheit wieder zurückzuerlangen und (absichtlich oder nicht) diese Thematik ist auch ganz tief im Film zu finden. Es ist auch der interessanteste Teil am Film.
Lawrences Dominika soll auf der Sparrow-Schule lernen, wie man Männer verführt und wichtige Informationen aus ihnen herauslockt. Sparrows sind quasi Prostituierte, die auch Schlösser knacken können und Mutter Russland ist der Zuhälter. Immer wieder hört sie von ihrer Lehrerin Matron (Charlotte Rampling), dass es Zeit ist dem Land etwas zurückzugeben. Dominika weigert sich stets, findet meistens einen Weg, um dem zu entgehen und erst, als sie es selbst will, macht sie diesen Schritt.
Agenten und Akzente
Das Spionagegenre hat lange Tradition und eigentlich geht es darum, die ZuschauerInnen hinters Licht zu führen. Wer arbeitet für wen, wer versucht wen wie zu hintergehen, sind Fragen, die ein guter Spionagethriller stellen sollte. Oder zumindest muss er ein Rätsel aufbauen, das es zu lösen gilt. Aber in Red Sparrow gibt es nie einen Zweifel auf welcher Seite Dominika steht, nur am Ende wird etwas mit der Erwartungshaltung der ZuschauerInnen gespielt. Aber das auch nur minimal.
Die Laufzeit von 140 Minuten ist schon deshalb gerechtfertigt, weil man die ersten 90 Minuten damit verbringt sich an die Akzente der Schauspieler zu gewöhnen. Francis Lawrence lässt seine Schauspieler mit russischem Akzent sprechen, hin und wieder reden Leute im Hintergrund aber normales Russisch, was absolut keinen Sinn macht. Da hilft es auch wenig, wenn Charlotte Rampling immer wieder zwischen russischem und englischem Akzent hin und her hupft. Obwohl, lustig ist es. Dafür sorgt Mary-Luise Parker für Freudentränen, wenn sie eine amerikanische Diplomatin spielt, die dem russischen Wodka nicht widerstehen kann.
Red Sparrow wird am Ende nicht durch die Performance von Jennifer Lawrence, sondern der Inszenierung ihres Namensvetters gerettet. Francis Lawrence war bis jetzt ein solider Regisseur, aber seine Hunger Games Filme haben jetzt nicht den großen Elan gehabt, den er hier aufzeigt. Seine Fähigkeiten in der Inszenierung der letzten Szenen sind der Grund, weshalb Red Sparrow am Ende funktioniert und ein Thriller entstanden ist, der zumindest nie fadisiert.
Fazit (Patrick)
Film: Red Sparrow
Rating
Empfehlenswert (3 von 5)
Red Sparrow ist kein Lowpoint im Spionagethriller-Genre, aber es begeistert auch nicht. Dank Regisseur Francis Lawrence ist einem im Kino nie fad und man geht so halbwegs zufrieden wieder raus. Aber über die Akzente von Jennifer Lawrence und Co kann man schon gut lachen.
PS: Obwohl der Film teilweise in Wien gedreht wurde, sieht man alle Wien-Szenen im Trailer.
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