The Commuter

The train is my oyster.

Michael McCauley (Liam Neeson) läuft durch einen Zug, hin und her und hin und her. Er muss jemanden finden, mit einer Tasche, aber weiß nicht, wie die Person aussieht. Trotzdem muss er diesen Menschen finden und er hat nur Zeit bis zur Endhaltestelle. Er bereut wahrscheinlich schon das Geld genommen zu haben, dass ihm eine Frau, die sich Joanna (Vera Famiga) nennt, angeboten hat.

Doch genau das hat der verzweifelte, frisch Gefeuerte getan und nun hängt er im Schlamassel fest – schließlich drohen die geheimnisvollen Auftraggeber seiner Familie Leid an. Nur gut, dass er ein Ex-Cop ist, der nicht ganz auf den Kopf gefallen ist. Wobei wir über letzteres noch diskutieren müssten. Wer ist die Person, die er finden muss? Und Warum wurde genau er für diese Aufgabe ausgesucht?

Tschu-Tschu fahren ist nicht schwer…

Lächelt nur, weil sie den Film nicht sehen muss: Vera Farmiga in The Commuter – © Constantin Film

Ziemlich sicher soll sich das Publikum diese Fragen stellen, tut es aber nicht. Zumindest ich nicht. Denn The Commuter ist ein wirklich un-spannender Film. Im Klartext: Er ist ziemlich langweilig. Und das sagt die Person, die sich fast von jedem 90’s Thriller unterhalten lässt! Aber nein, The Commuter kann nicht einmal mit den trashigsten und objektiv miesesten Thrillern der 1990er mithalten. Tatsächlich wäre es mir viel lieber, wenn der Film zumindest ein bisschen trashiger wäre, dann hätte man zumindest ein wenig Amüsement.

Aber nicht einmal das gönnt uns Regisseur Jaume Collet-Serra (The Shallows). Gut, das kann man ihm jetzt nicht vorwerfen, denn Trashigkeit ist nicht immer gewollt, sondern passiert oft unfreiwillig. Und Collet-Serra will ja, dass dieser Film total ernstgenommen wird. Deshalb nehmen sich die Figuren auch selber fürchterlich ernst. Und das ist noch nicht einmal das größte Problem!

..oder doch?

Bitte helfen Sie mir, ich bin im falschen Film gelandet: Liam Neeson in The Commuter – © Constantin Film

In The Commuter findet man so viele Details, die stören oder einfach keinen Sinn machen. Und ich habe sonst nicht so ein Problem damit, wenn etwas keinen Sinn macht. Selbst Fehlerhaftigkeit stört mich oft nicht, wenn der Film das zumindest halbwegs maskiert. Doch hier kann nicht einmal ich diese Stolpersteine ignorieren! Wenn Michael mit Joanna auf einem 4-er-Platz in der S-Bahn sitzt und sie in gut hörbarer Lautstärke über die Moneys im Klo sprechen, dann kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass sich niemand nach ihnen umdreht.

Später hört es aber das ganze Abteil, als Michael mit seinen späteren Leidensgenossen ebenfalls an einem 4-er-Platz sitzt und recht leise mit ihnen spricht. Michael geht auch gefühlte tausendmal zwischen den Wagons hin und her, schaut dabei allen mehr oder weniger in die Augen, berührt fremde Taschen und guckt auf fremde Fahrscheine – doch erst nach der Hälfte der Fahrt bemerken die Passagiere, dass das ein bissi komisch ist.

Ach ja, und dann prügelt er sich in einem vollen Abteil, kriegt so richtig eins auf die Fresse, Nasenbluten & alles und was passiert? Nix! Denn das ist den Passagieren und den Schaffnern nämlich scheißegal. Der Film zieht einfach durch, was er durchziehen will und achtet dabei nicht wirklich auf Logik oder Hausverstand.

Fazit (Anne):

Lauwarm (2 von 5)

The Commuter klingt von der Story her spannend, ist aber leider sehr langweilig. Ein Wort beschreibt den Film sehr gut: Verzichtbar.

Anne-Marie Darok Verfasst von:

Schreibe den ersten Kommentar

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert