Hidden Figures

Die Geschichte von drei schwarzen Frauen, die maßgeblich daran beteiligt waren, den ersten Amerikaner ins All zu schicken, wird in Hidden Figures gekonnt inszeniert.

Katherine Goble Johnson (Taraji P. Henson) ist ein Computer. Diese Bezeichnung wurde nämlich vor der Einführung der Rechner für Menschen verwendet, die manuell unglaublich komplexe Rechnungen am Papier ausführten. Katherine arbeitet in einer Gruppe ausschließlich weiblicher, schwarzer Computer unter der inoffiziellen Leitung von Dorothy Vaughan (Octavia Spencer).

Und der Druck auf die Gruppe wächst, denn die UDSSR ist weit vor den Amerikanern im Wettrennen zum Mond. Mangelt es den Amerikanern an Kompetenz? Wohl kaum, denn Katherine ist ein absolutes Ausnahmetalent in Sachen Mathematik. Warum also wird ihre Kompetenz nicht anerkannt? Wieso darf sie nicht an Meetings teilnehmen? Und wie viel muss ihre Freundin Mary Jackson (Janelle Monáe) kämpfen, nur um die Erlaubnis zu bekommen, eine Ausbildung als Ingenieurin beginnen zu dürfen?

Ich bin kein Rassist, aber…

Hidden Figures, © Centfox

Hidden Figures schafft es gekonnt, das Publikum in die Schuhe der Protagonistinnen zu stecken. Ob es nun ein 40 minütiger Weg bis zur nächsten Toilette für Dunkelhäutige, ein chauvinistischer Arbeitskollege (Jim Parsons) oder grausam unfaire Verhältnisse in öffentlichen Gebäuden sind – die Message kommt an und man ist wütend über diese Ungerechtigkeit. Dass hier manchmal etwas in der Inszenierung übertrieben wird, mag man kritisieren können, doch dient all das dem Zweck, uns einen Einblick in die Figuren zu verschaffen. Vielleicht waren die dramatischen Momente nicht ganz so dramatisch und die heroischen Momente nicht ganz so heroisch, doch wenn Katherine einen Zusammenbruch erleidet, geht es einfach unter die Haut. Das liegt allen voran an den tollen Schauspielleistungen quer durch die Bank.

Und auch wenn stereotype Figuren wie “der Sexist” und “die Rassistin” ins Drehbuch geschrieben werden, basieren diese doch leider auf viel zu echten Tatsachen und fungieren als Symbol für das Publikum. Die permanente Diskriminierung wird selten so gut eingefangen wie in einem Dialog zwischen Dorothy und ihrer Vorgesetzten (Kirsten Dunst). Hier wird eine Facette von Rassismus angesprochen, die oft ausgelassen wird. Nämlich jene Personen, die absolut der Meinung sind, sie hätten keine Vorurteile, aber..

Not only based on a true story

Hidden Figures, © Centfox

Ein Satz der bei vielen Oscar-Filmen fast schon verpflichtend ist:

Based on a true story.

Da mag man bei manchen Filmen glauben, dass einige Szenen etwas überdramatisiert werden. Und viel zu oft behält man recht, wie das etwa bei The Imitation Game der Fall war. Hier wurden historische Fakten verzerrt und übertrieben inszeniert, um ein komplexes Thema zugänglich zu machen. Und auch bei Hidden Figures ertappt man sich dabei, wie man anzweifelt, dass die Geschichte sich so ereignet hat. Und ja, es gibt bereits erwähnte dramaturgische Freiheiten, doch viel zu oft gibt es jene “Hollywood Szenen”, die sich nach etwas Recherche Arbeit als absolut akkurat erweisen. Und wenn die Geschichte schon von Haus aus so spannend war, dann ist das für die Adaption ein doppelter Vorteil.

Fazit (Wolfgang):

Film: Hidden Figures
Rating:

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Empfehlenswert (3 von 5)

Hidden Figures erzählt eine unglaublich wichtige und interessante Geschichte über Sexismus, Rassismus und das Wettrennen zum Mond. Eine absolut unterhaltsame und empfehlenswerte Reise über eine erschreckend unbekannte wahre Geschichte.

Wolfgang Verfasst von:

Der Host des Flipthetruck Podcasts. Mit einem Fokus auf Science Fiction und Roboter sucht er ständig jene Mainstream Filme, die sich nicht als reine Unterhaltungsfilme zufrieden geben.

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