Kubo – Der tapfere Samurai

Die Erfolgsgeschichte von Laika geht weiter. Das Studio bringt nach Coraline, ParaNorman und Boxtrolls schon wieder einen super-guten Film raus. Dabei wird die Grenze zwischen Film für Erwachsene und Kinder wieder munter verwischt.

Ich bin ein Fan von Stop Motion Animationen. Zumindest, wenn es gut angewandt wird. Lange Zeit waren die Aardman Animations (Pirates!, Shaun das Schaf) der einzige Name der für Stop Motion und Qualität gestanden ist. Doch Laika macht ihnen gehörig Konkurrenz und zeigt mit Kubo wieder einmal, was alles möglich ist.

Kubo lebt zurückgezogen auf einer Bergspitze und kümmert sich um seine Mutter. Jeden Tag begibt er sich in das kleine Dorf im Tal und erzählt Geschichten mit kleinen Origami-Figuren, die zum Leben erwachen. Was er nicht weiß ist, dass die Geschichten wahr sind und er bald in großer Gefahr schwebt.

A Tale of Tales

Universal Pictures International
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Kubo erzählt seine Geschichte und erlebt sie gleichzeitig selbst. Das Erzählen ist hier ein elementares Thema, die Geschichte, die er von seiner Mutter hört, wird zu seiner eigenen und gleichzeitig zur Realität, bevor es wieder eine Geschichte ist. Dabei ist Kubo wundervoll eingebettet in eine sagenumwobene Welt des fernen Ostens, dessen Animation den großen CGI Schlachten Parole bieten kann.

Selbst wenn die Rahmenhandlung (sammle drei magische Artefakte und besiege Monster) sehr an ein Computerspiel erinnert (sag ma halt mal Zelda auf asiatisch) verliert es nie an Niveau. Es sind die tiefer liegenden Ebenen, die Kubo zum Erfolg machen. Es ist die Melancholie, die die traurige Geschichte zwischen Kubos Eltern erzählt, während die Handlung eher die Kinder anspricht. Nach wenig Minuten fühlt man mit den Figuren mit, wie bei wenig anderen Filmen. Auch dank der unperfekten Kunst der Stop Motion.

Dieses Nebeneinander sorgt für ein perfektes Verhältnis, ohne eine der beiden Zielgruppen außen vor zu lassen. Für jeden ist etwas dabei. Bei schlechten Kinderfilmen gibt es immer ein paar Witze für die Eltern, die die Kleinen nicht verstehen können. Nicht so bei Kubo, und genau das ist hier der Erfolg.

Nicht alles gut

Universal Pictures International
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Ist der Film perfekt? Nein, bei weitem nicht. Gerade bei Laika liegt die Latte ja besonders hoch und Kubo kommt nicht in allen Bereichen drüber. Besonders auffällig ist das bei der Figur von Beetle (Matthew McConaughey), die immer wieder dumme Witze bringt, in Situationen, wo sie nichts zu suchen haben. Bei aller Fairness: Ich hab den Film nur auf Deutsch sehen können, die Originalversion löst die Situation vielleicht besser.

Auch bei der Handlung haben sich einige Dinge eingeschlichen, die man so jetzt nicht mögen muss. Ein Twist wird relativ früh klar, Regisseur Travis Knight spielt ihn aber trotzdem als großes Ereignis auf, woraufhin er ziemlich flach fällt. Das große Finale rutscht dann etwas zu sehr ins Action-Klischee ab (riesiges Monster gegen kleinen Jungen), bevor Knight (und Drehbuchregisseure Marc Haimes und Chris Butler) die Kohle auf grandiose Art und Weise wieder aus dem Feuer holen. Schnell ist alles Schlechte vergessen, wenn man sichtlich berührt den Abspann abwartet und sieht, wie den Figuren von den Animationstechnikern Leben eingehaucht wurde.

Fazit (Patrick)

Film: Kubo – Der tapfere Samurai
Rating:

User2.Krammer.Rating4.Great.Frei

Sehr Gut (4 von 5)

Kubo – Der tapfere Samurai ist Laika durch und durch. Er ist intelligent und macht Eltern und Kindern Spaß, berührt sie vielleicht sogar emotional. Die Bilder sind außergewöhnlich und die Botschaft wirklich schön.

Patrick Verfasst von:

Autor, Editor und Podcaster er kann schon mal Blockbuster und Kunstfilme mögen, am Ende des Tages verliebt er sich aber meistens in die Indies. Wenn er einmal etwas in sein Herz geschlossen hat, verteidigt er es wie ein treuer Hund.

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