Podcast #67 – 40 Filme für die BBC

177 Filmkritiker haben für die BBC eine Liste der 100 besten Filme seit dem Jahr 2000 zusammengestellt. Wir haben 40 weitere Filme für euch!

100 Filme sind ganz schön viel und trotzdem haben wir der Liste der BBC (hier zu finden) noch 40 Filme hinzuzufügen. Wir gehen unsere Auswahl alphabetisch durch und erklären unsere Liebe zu den einzelnen Filmen. Dabei kann es hin und wieder persönlich werden, denn viele dieser Filme haben uns eindeutig geprägt.

Warum Patrick als Jugendlicher über Zeitreisen philosophiert hat, welche Filme Wolfgang auf Befehl zum Weinen bringen, welcher österreichische Film Michaels Anschauung verändert hat und warum für Anne Länge kein Argument ist erfahrt ihr hier!

Amy

amy

Eine Dokumentation über Amy Winehouse setzt wenige in Feuer und Flammen, doch Asif Kapadias Biopic ist einfach ein phänomenales Portrait über eine Künstlerin und die mediale Landschaft in der sich Künstler bewegen. Selbst wenn man noch nie mit dem Thema Kontakt gehabt hat lässt einen dieser Film nicht los.

The Babadook

babadook

Das Horror Genre wird oft nicht als künstlerisch wertvoll angesehen. Umso wichtiger sind Filme wie The Babadook, die Schock, Horror und Psychologie kombinieren. Der Mix aus Übernatürlichem und beunruhigender Realität macht The Babadook zum heiligen Gral, den alle anderen Horror Filme anstreben sollten.

Battle Royale
(jap.: Batoru Rowaiaru)

battleroyale

Eine Gruppe Jugendlicher bekämpft sich bis zum Tod. Das Vorbild von The Hunger Games grenzt an einen Exploitation-Film und macht einfach Spaß.

Blue Valentine

bluevalentine

Michelle Williams und Ryan Gosling ver- und entlieben sich in Blue Valentine auf zwei Zeitebenen. Blue Valentine packt dich bei den Gefühlen und lässt dich nie mehr los.

The Boat that Rocked

The-boat-That-Rocked-the-boat-that-rocked-5551424-814-500

Angeblich hat der Film keine Handlung und ist nur eine lose Aneinanderreihung von Szenen. Ich weiß nicht, was diese Leute reden, aber The Boat that rocked ist der ultimative Feel Good Film mit dem ultimativen Soundtrack.

The Departed

departed

The Departed ist die amerikanische Version von Infernal Affairs. Martin Scorsese erzählt die Geschichte von korrupten Cops und guten Verbrechern aber mit mehr Witz einer besseren Wendung als das Original (und Jack Nicholson).

District 9

District_9

Im gleichen Jahr wie Avatar lieferte Neill Blomkamp einen Science Fiction Thriller über Rassismus, der die Disney-Message von James Cameron in deren dramaturgische Schranken verwies.

Dogtooth
(gr.: Kynodontas)

dogtooth

Eingesperrte Geschwister, die von ihrem Vater zu absurden Wettkämpfen gezwungen werden, nutzt Yorgos Lanthimos als völlig überdrehte Erziehungs-Allegorie. Dogtooth ist Auslöser und bisheriger Höhepunkt der neuen griechischen Film-Welle.

Donnie Darko

donniedarko

Donnie Darko ist eine wunderbare Einführung in das Science Fiction Genre für das 16-jährige Ich. Nebenbei hat er das Lied Mad World berühmt gemacht und schickt jeden auf eine existentielle Reise.

Drive

drive

Ein Genrefilm aus 2011, der Los Angeles in einem komplett unbekannten Licht erscheinen lässt. Nicolas Winding Refn erzählt die alte Geschichte vom edlen Ritter in der modernen Welt und macht Ryan Gosling zur Kultfigur.

Exit through the Gift Shop

exit

Vielleicht ist es eine Dokumentation, vielleicht aber auch eine Kunstinstallation. Auf jeden Fall bekommt man unglaubliche Einblicke in die Welt der Street Artists, die von Haus aus eigentlich nur im Schatten arbeiten.

Ghost World

ghostworld

Ghost World ist zitierbar genug für einen Kultfilm, doch zeitgleich viel zu sensibel, tiefgehend und intelligent, um als ein solcher abgestempelt zu werden.

Girlhood
(fr. Bande de filles)

girlhood

Jugend, Sexualität, Freundschaft und nicht immer einfach familiäre Verhältnisse: Girlhood beherbergt all diese Themen und schmiedet sie zu einem mitreißenden und wahnsinnig berührenden Film.

Gravity

gravity

Der beeindruckendste Film der letzten Jahre hat nur deshalb keine Nachahmung erhalten, weil ihm ohnehin keiner das Wasser reichen könnte. Gravity ist ein technisches Meisterwerk, das dank Sandra Bullocks großartiger Performance auch emotionalen Punch entwickelt.

Guilty of Romance
(jap.: Koi no Tsumi)

guilty

Sion Sonos Filme sind oft wie ein starker Strudel: Man wird hineingesogen und kriecht mit den letzten Kräften, aber angenehm aufgewühlt wieder heraus. Guilty of Romance beherbergt irgendwie alle Spielarten der menschlichen Sexualität, ohne ein Porno zu sein und bleibt gleichzeitig ein ziemlich spannender Krimi-Thriller.

The Host
(kor.: Gwoemul)

host

Einer der erfolgreichsten Filme des asiatischen Kinos überhaupt hat ein hässlich animiertes Monster, das noch nicht Mal einen Namen hat. Warum das funktioniert? Weil The Host wie die besten Filme von Bong Joon-ho rabenschwarzen Action-Humor mit politischer Message kombiniert.

Interstellar

interstellar

Es gibt jene Filme, die man einfach im Kino sehen muss. Christopher Nolans bildgewaltiges Science Fiction Epos geht in gewohnter Manier des Regisseurs weiter als die Konventionen gestatten würden und ergründet zutiefst philosophische Konzepte.

The LEGO Movie

lego

The Lego Movie ist auf unserer Liste, weil es das Paradebeispiel ist, für eine dumme Idee, die perfekt umgesetzt wird. Statt dumm und hauptsächlich kommerziell zu sein, hat das Regie-Duo Phil Lord & Chris Miller gezeigt, wie man kreative Filme macht. Und das in einer Welt voller Sequels, Prequels und fragwürdigen Konzepten.

The Lord of the Rings

lord

Wenn eine Buchverfilmung es schafft dem Ruf des größten Fantasy Buches gerecht zu werden, dann ist das mehr als sich wohl die meisten von Peter Jacksons Adaption erwartet hatten. Was als unverfilmbar galt wurde zu einer der größten Film-Trilogien und ist (wie das Buch zuvor) bis heute die Referenz in Sachen Fantasy.

Love Actually

loveactually

Das Poster ist kitschig und überfüllt mit Celebrities. Die Prämisse eines Liebesfilmes zur Weihnachtszeit wirkt wenig einladend. Trotzdem hat Richard Curtis mit Love Actually einen der definitiven Weihnachts- und Liebesfilme auf die Leinwand gezaubert.

Martha Marcy May Marlene

martha

Was kann man über Martha Marcy May Marlene  noch sagen? Jeder, der ihn gesehen hat, kennt das komische Gefühl, das einen für Tage begleitet. Unsicherheit, Misstrauen, Verwirrung. Martha Marcy May Marlene ist die beste Simulation, was es bedeutet in die Fänge einer Sekte zu gelangen und wie man nie wieder frei kommt.

Mary and Max

mary

Mary and Max erzählt in wunderbarer Stop Motion-Kunst die Geschichte der zufälligen Brieffreundschaft zweier einzigartiger Außenseiter. Ein Film der zu Tränen rührt – aus Lachen und aus Weinen.

Meine Schwester
(fr.: À ma sœur!)

meine

Meine Schwester erzeugt Gänsehaut. Nicht weil er so unheimlich oder wahnsinnig romantisch wäre. Sondern weil er neben der Spur ist und einen mit Wahrheiten bombardiert, die man eigentlich gar nicht aussprechen möchte. Trotzdem wird man diesen Film nicht mehr vergessen.

Memories of Murder
(kor.: Salinui chueok)

memories

Memories of Murder hat alles, was man sich von einem richtig guten Krimi-Thriller wünscht: Eine düstere Story, Charakterköpfe als Ermittler und eine gesellschaftskritische Betrachtung der Gesellschaft. Hier kommt noch die asiatische-Kino-Komponente hinzu, die den Film perfektioniert.

Mommy

mommy

In die Mitte von Xavier Dolans Familiendrama wirft der frankokanadische Regisseur einen Shot der gleichzeitig simpel und atemberaubend ist. Mommy geht unter die Haut und lässt lange Zeit nicht mehr los.

Napoleon Dynamite

napoleon

Seien wir mal ehrlich, jeder will manchmal wie eine Figur aus Napolen Dynamite sein. Ein bisschen neben der Spur stehen, dabei total liebenswert und einzigartig bleiben. Und natürlich immer einen Lippenpflegestift dabei haben.

Prisoners

prisoners

Prisoners ist die perfekte Version eines 1990er Psychothrillers: Die Story ist mysteriös und verzweigt, der Ermittler charismatisch und nichts ist, wie es scheint. Doch Aaron Guzikowski lässt nicht zu, dass sein Film gimmicky wird und schafft so einen wirren, aber ziemlich realistischen Alptraum.

Punch-Drunk Love

punchdrunklove

Eine Liebeskomödie, die die Ankündigung, am liebsten die Augen des Partners auszulöffeln zum romantischen Highlight macht und dabei ganz ohne Zynismus auskommt? Das kann nur Paul Thomas Anderson, das kann nur Punch-Drunk Love.

Revanche

revanche

Mit nahezu unbewegter Kamera beobachtet Götz Spielmann aufmerksam – aber nie aufdringlich – die Entfaltung eines Dramas. Ein Film, der österreichischer nicht sein könnte und doch internationales Format beweist.

Rise of the Planet of the Apes

rise

Ein Hauptdarsteller fast ohne Dialog – und trotzdem bringt Andy Serkis in der Rolle des Caesars eine unglaubliche Komplexität und Tiefe auf die Leinwand. Ein Reboot den niemand sehen wollte wurde zum Paradebeispiel einer genialen und zeitgemäßen Neuinterpretation.

Sicario

sicario

Denis Villeneuve ist einer der besten Regisseure, die derzeit arbeiten. Seine Projekte sind immer unglaublich, deshalb ist er hier auch zweimal vertreten. Sicario ist ein perfektes Beispiel, wie Villeneuve aus einer Geschichte eine philosophische Auseinandersetzung macht, Szenen mit einer unglaublichen Spannung inszeniert und wahnsinnig schöne Bilder erzeugt. Villeneuve ist ein zukünftiger Oscar-Gewinner (You heard it here first, folks!).

Steve Jobs

stevejobs

Es ist kein Biopic im engsten Sinne, denn die wenigen wahren Brocken aus Steve Jobs Leben werden lose mit Fiktion verflechtet. Dabei entsteht ein Film, der das Seelenleben eines charismatischen Mannes durch intelligenten Dialog und geniale filmische Kniffe auf kleinstem Raum erforscht.

Tangerine

tangerine

Tangerine ist eine rasante Tour durch das Los Angeles der (transsexuellen) Prostituierten, Drogendealer und anderer Menschen mit prekärem Leben. Die Hauptdarstellerinnen sind genial, ehrlich und sehr lebensecht. Der Film ist ein popkultureller Genuss.

Tokyo Godfathers
(jap.: T?ky? goddof?z?zu)

tokyogodfathers

Eigentlich sollte dies der einzige Weihnachtsfilm sein, den die Menschheit braucht. In gewohnter Anime-Manier verbindet er sehr ernste, traurige Themen mit übertriebenen Charakteren und viel Charme.

Tom at the Farm
(fr.: Tom á la ferme)

tom

Regie-Wunderkind Xavier Dolan verwebt in diesem Thriller einige seiner besten Ideen zu einem genial stimmigen Gesamtprojekt. Tom at the Farm ist ein von den typischen Dolan-Motiven – unterdrückte Homosexualität, schwierige Beziehung zur Mutter – geprägter Psycho-Horror der allerbesten Art.

Tomboy

tomboy

Über das Konzept des Geschlechter-Dekonstruktivismus könnte man wohl eine ganze Bibliothek an hochintelligenten, aber trockenen Büchern lesen. Oder man sieht sich Tomboy an und versteht innerhalb von nicht einmal 90 Minuten die komplette Tragweite unserer pervers engen Geschlechteridee.

Up

up

Nach wenigen Minuten fließen die Tränen in Pixars Meisterwerk, doch das Beste kommt erst. Up bietet nicht nur Spaß und Emotionen sondern eine reife, die sich viele Animationsfilme abschauen können.

We need to talk about Kevin

weneed

Ein Drama, das schon fast ein Horrofilm ist. Wenn eine Mutter (Tilda Swinton) von ihrem Sohn (Ezra Miller) terrorisiert wird sitzt man komplett fertig vor dem Film und hofft, dass der Horror bald ein Ende hat.

Whiplash

whiplash

Energie. Wenn man Whiplash mit einem Wort beschreiben müsste, dann wäre es Energie. Dieses Beispiel für perfektes Editing baut Spannung auf bis zum Gehtnichtmehr, bevor sie in einem donnernden Finale entladen wird. Da wird sogar Jazz spannend.

White God
(ung.: Fehér isten)

whitegod

Cineastische Meisterwerke aus Ungarn sind ebenso selten wie politisch hochinteressante Filme, deren Hauptdarsteller Hunde sind – White God ist beides und zugleich einer der meist aufwühlenden Streifen des bisherigen Jahrtausends.

Haben wir etwas vergessen?

Keine Liste ist komplett (die BBC hat sogar schon 9 Filme ihrer Leser veröffentlicht) und schon gar nicht definitv. Doch darum geht es hier nicht, es geht um das Teilen von Filmen, also sagt uns, was wir vergessen haben oder welche Filme für euch definitv auf diese Liste gehören!

Der österreichische Filmpodcast ist eine Plattform für detailierte Diskussionen über Filme, sei es Mainstream oder Indie. Neben Oscar-Analysen gibt es regelmäßige Interviews mit Filmschaffenden.