Spätestens seit The Lego Movie wissen wir, dass ein Film nicht wegen seiner Prämisse beurteilt werden darf. Angry Birds ist zwar nicht mal annähernd auf dem selben Level, aber bei weitem nicht die Katastrophe die es sein könnte.
Das berühmte Spiel für Smartphones aller Art wird zum Kinderanimationsfilm. Das hört sich wenig vielversprechend an. Auch die ersten Trailer haben nichts Gutes erahnen lassen. Eigentlich rechnet man mit einem Film zum Vergessen, den sich bemitleidenswerte Eltern mit ihren kleinen Kindern anschauen müssen. Aber so war es auch 2014, als The Lego Movie in die Kinos kam und das war die Überraschung schlechthin.
Red (ein unglaublich charismatischer Jason Sudeikis) lebt auf der Vogelinsel. Rundherum nur Wasser. Die Vögel sind flugunfähig und Red ein Außenseiter, der nie seine Eltern kennengelernt hat. Zudem ist er ziemlich jähzornig, was ihm immer wieder Probleme einbrockt. Als ein fremdes Schiff ankommt und dabei Reds Haus ruiniert ist das bisschen Inselidyll endgültig dahin. In dem Schiff waren grüne Schweine, die mit Geschenken und Parties die Gunst der Vögel für sich gewinnen. Nur Red bleibt skeptisch und sieht den Vogelnachwuchs in Gefahr.
Detailreich
Die größte Stärke von Angry Birds ist eine durchgedachte, detailverliebte Welt, die ganz viel Witz und Spaß in Kleinigkeiten und im Hintergrund versteckt hat. Das ist aber auch die größte Schwäche, weil die Geschichte zur Nebensache wird. Nach einem starken Beginn und unterhaltsamen Montagen gerät die Handlung etwas ins Stottern und verliert sich in ach so typischen Handlungssträngen. Was das Handyspiel in drei Bildern und fünf Sekunden erzählen konnte, dauert hier über eine Stunde. Den Kindern wird das egal sein, die Eltern erfreuen sich an Daft Punk – Anspielungen, Calvin Swine – Unterhosen oder Anspielungen auf Kevin Bacon.
Durch diese unterschiedlichen Witze funktioniert der Film für beide Generationen. Doch das trennt Angry Birds von jenen Filmen, denen es gelingt, dass Zuseher unterschiedlichen Alters über die gleichen Dinge lachen können wie es in guten Kinderfilmen (The Lego Movie, Pixar-Produktionen) der Fall ist.
Angry Birds schafft es dabei ganz gut den Handyspielaspekt auf die Leinwand zu bringen und es wirkt relativ sinnvoll. So sinnvoll, wie durch Katapulte verschossene Vögel sein können.
Moviequation
Fazit (Patrick)
Film: Angry Birds
Rating:
Lauwarm (2 von 5)
Auch wenn Angry Birds nicht in die Fußstapfen der wirklich guten Animationsfilmen der letzten Jahre treten kann, ist es bei Weitem nicht die vorprogrammierte Katastrophe. Mit Detailreichtum und unterhaltsamen Elementen hebt sich Angry Birds von ähnlichen Filmen zwar ab, kann aber sein erwachsenes Publikum nicht wirklich überzeugen.
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