Ohne Schneewittchen muss die Fortsetzung zu Snow White and the Huntsman auskommen. Dass damit auch merkliche Budgetkürzungen und eine ziellose Handlung verbunden sind, war zu erwarten.
Etwas Frozen gefällig?
Nachdem im ersten Teil die böse Königin Ravenna (Charlize Theron) besiegt wurde, muss für die Fortsetzung ein neuer Bösewicht her. In einem langatmigen Prolog wird Ravennas Schwester Freya (Emily Blunt) eingeführt. Nachdem ihr Herz gebrochen wurde, ist sie überzeugt, dass es keine wahre Liebe gibt und wird zur Schneekönigin. Mit ihrer Armee an Jägern (Huntsmen) will sie nun ein unklar definiertes Ziel an Bösheit erreichen. Und der beste unter ihnen ist natürlich Eric (Chris Hemsworth), der ja auch schon im ersten Teil als Jäger auftrat.
Doch trotz dem Mandat der Schneekönigin, dass ihre Jäger nicht lieben dürfen, entspinnt sich eine Liebesgeschichte zwischen Eric und Sara (Jessica Chastain). All diese unmotivierten Fantasy Handlungen plätschern lange genug vor sich hin, dass man glauben könnte, hier handle es sich um die Vorgeschichte zu Snow White and the Huntsman, bis schließlich ein Zeitsprung passiert und wir uns zeitlich nach dem ersten Teil befinden.
Kristen Stewart lässt ausrichten, dass sie nicht da ist
Nachdem die Affäre von Kristen Stewart und Regisseur Rupert Sanders für Schlagzeilen sorgte, muss sich die Fortsetzung ohne die Rolle des Schneewittchens begnügen. So erscheint etwa König William (Sam Claflin), um uns im Namen von Schneewittchen auszurichten, dass es eine neue Mission gibt. Mehrmals wird angedroht, Schneewittchens Königreich anzugreifen, doch diese Drohung sorgt mehr für Schmunzeln als Spannung, denn das Publikum weiß, dass Schneewittchen nicht mehr auftauchen wird.
Doch nicht nur die Hauptrolle wurde gewechselt, auch hinter der Kamera hat diese Produktion kaum etwas mit dem ersten Teil zu tun. Cedric Nicolas-Troyan, der im Vorfilm noch für die Special Effects zuständig war, muss nun die Regie übernehmen, das Drehbuch wurde von Craig Mazin (The Hangover 2, Scary Movie 3) und Evan Spiliotopoulos (Das Dschungelbuch 2, Cinderella 3) geschrieben. Einzig Colleen Atwood, deren Kostüme für den Oscar nominiert wurden, und Komponist James Newton Howard sind wieder dabei.
Und wenn man sich vor Augen führt, dass hier quasi das gesamte kreative Team im Hintergrund gewechselt wurde, kann man recht schnell verstehen, warum sich The Huntsman and The Ice Queen so unglaublich steril anfühlt.
Für wen wurde dieser Film gemacht?
The Huntsman Winter’s War ist eine uninspirierte Fortsetzung, bei der man hinter jeder Entscheidung das Studio-Komitee sieht. So ist Jessica Chastain die neue Flamme für Chris Hemsworth. Weiters ist sie eine aufgewärmte Version der rothaarigen Bogen-Kriegerin, wie man sie schon in Hobbit gesehen hat. Und wenn man der Abklatsch eines eindimensionalen Charakters ist, dann bleibt wenig übrig. Auch die auf 2 Stunden gestreckte Handlung ist eine unglaublich frustrierende Angelegenheit, denn sie ist nicht nur unlogisch und faul, sie ist vor allem langweilig.
Sämtliche Konflikte zwischen den Charakteren basieren auf Missverständissen und Fehlinformationen, das Drehbuch hämmert auf der kaum vorhandenen Symbolik herum und in der Mitte des Filmes muss ein Low-Budget Indiana Jones herhalten, um die Laufzeit des Filmes zu strecken. Doch nicht nur die Handlung ist ein absolutes Desaster. Die Schauspieler eiern motivationslos von einem Ort zum nächsten, was doppelt bitter ist, wenn man derart große Talente (und Chris Hemsworth) zur Verfügung hat. Und auch das Budget wurde so offensichtlich gekürzt, dass der Film zum Großteil wirkt, als habe man eine Gruppe Rollenspieler in einem Wald ausgesetzt.
Summa summarum: Die Liebesgeschichte ist nicht gut genug für Romantiker, die Sets und Effekte sind nicht episch genug für Fantasy Fans, die Geschichte hat zu wenig Schneewittchen für Fans des ersten Teils… wer ist die Zielgruppe dieses Films?
Moviequation:
Fazit (Wolfgang):
Film: The Huntsman and the Ice Queen
(engl.: The Huntsman: Winter’s War)
Rating:
The Huntsman and the Ice Queen ist ein todlangweiliger, uninspirierter Haufen Fantasy Stereotype, der nicht einmal nett anzusehen ist. Wenn ein Film so faul produziert ist, dass man beginnt positive Gefühle bezüglich Maleficent zu entwickeln, dann ist irgendetwas sehr schief gelaufen.
Fazit (Michael):
Film: The Huntsman and the Ice Queen
(engl.: The Huntsman: Winter’s War)
Rating:
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