Das große Young Adult-Spektakel kehrt zum vorletzten Mal zurück. Shailene Woodley kämpft in der Divergent-Reihe weiter für den Frieden in ihrer dystopischen Welt und stellt mich vor große Probleme.
Es ist schon fast zur Tradition geworden, dass der letzte Teil einer Trilogie in zwei Teile aufgespalten wird. Während das Studio auf einen zusätzlichen Zahltag baut, hoffen Zuschauer meistens nur, dass es auch inhaltlich Sinn macht. Oder zumindest nicht allzu scheiße wird. Die Bestimmung – Allegiant hat nun den gleichen Weg eingeschlagen und läutet den Anfang des großen Finales ein.
Das Problem
Das hier soll eine Kritik zum dritten Teil einer Young Adult-Serie werden, von der der erste Teil Divergent einfach furchtbar und der zweite Insurgent auch schlecht, aber wenigstens unterhaltsam war. Das Positive zuerst: Allegiant ist näher am zweiten, als am ersten Teil dran. Immer noch schlecht, wirklich schlecht, aber der Film bleibt immer auf der Seite, bei der man als Zuschauer sowieso nur über alles lachen will (ja fast muss). Das Problem ist aber folgendes:
Die Einzigen, die sich so eine Kritik durchlesen, sind Fans der Divergent-Serie. Niemand anderer würde nach den vorigen Filmen, noch ins Kino gehen und für den Blödsinn Geld zahlen. Wer von den vorigen Filmen noch nicht abgeschreckt wurde, wird es auch von Allegiant nicht sein. Was ich zu sagen habe, interessiert also genau niemanden (bis auf Wolfi meinen Editor). Mit diesen Aussichten können wir beginnen.
Da war doch was
In einer alten Lagerhalle hat sich eine Menschenmenge versammelt. Sie jubelt und grölt, verlangt Exekutionen. Es sind die Gerichtsverhandlungen, die nach dem Sturz von Jeanine (Kate Winslet) stattfinden. An der Macht ist ein Rat um Evelyn (Naomi Watts), der Mutter von Four (Theo James), die jeden Kollaborateur des Vor-Regimes zum Tode verurteilen. Tris (Shailene Woodley) muss aber wissen, was hinter den Mauern Chicagos liegt und ergreift mit ihrem Boytoy, ihrem verräterischen Bruder Caleb (Ansel Elgort), ihrer einzigen Freundin (Zoe Kravitz) und dem wunderbar unsympathischen Peter (Miles Teller) die Flucht. Was sie vorfinden, ist eine futuristische Stadt geleitet von David (Jeff Daniels) und die Erkenntnis, dass Tris noch viel besonderer ist, als eh schon angenommen…
Vom ersten Augenblick erkennt man den Einfluss, den Dark Knight Rises auf Allegiant hat. Der Soundtrack wirkt wie eine Variante von Hans Zimmers Musik, die ganz knapp an einem Plagiat vorbeischrammt, während die futuristischen Militärflugzeuge eine exakte Kopie von Nolans Bat ist. Da hören die Ähnlichkeiten aber auch schon wieder auf, der Rest erinnert an viel weniger schmeichelhafte Dinge.
Star Trek & RTL2
Wenn Tris und ihre Freunde außerhalb Chicagos durch ein nukleares Ödland spazieren, gehen sie an einem roten Erdhaufen vorbei, der so eindeutig ein Set ist, dass man nicht umher kommt, an Star Trek Folgen aus den Sechzigern zu denken. Der Rest der Effekte erinnert dafür an die Low Budget Katastrophenfilme, die man samstags um Mitternacht auf RTL2 anschauen kann. Das Drehbuch ist auch nicht viel besser. Ob Tage oder Monate vergehen ist unmöglich zu sagen. Man hat absolut kein Zeitgefühl und auf einmal schmollen Charaktere einfach mal so herum. Genauso unverantwortlich und einfach nur dämlich ist die Handhabung um Tris. Sie war in den bisherigen Teilen immer die treibende Kraft, doch hier wird sie zur Statistin im weißen Gewand, die die finsteren Pläne des schnurbartzwirbelnden Bösewichts nicht erkennen kann. Da kann nicht mal mehr Miles Teller was retten, dessen unsympathischer Peter einer der wenigen Lichtblicke eines Filmes ist, der so abgrundtief schlecht ist, dass es mir einen Heidenspaß gemacht hat zuzuschauen.
Fazit (Patrick)
Film: Die Bestimmung – Allegiant
Rating:
Lauwarm (2 von 5)
Allegiant ist so schlecht wie die Vorgänger, so uninspiriert, dass einem die Worte ausgehen. Leute die sich den dritten Teil dieser unnötigen Serie anschauen, wissen genau worauf sie sich einlassen. Trotzdem gehen sie ins Kino und werden in einem Jahr wieder gehen. Genauso wie ich, aber ich bin zum Lachen dort.
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