Nur kurze Zeit nach Alles steht Kopf bringt Pixar bereits seinen zweiten Film dieser Kino-Saison auf den Markt. Arlo und Spot (engl.: The Good Dinosaur) ist allerdings eine Enttäuschung auf so ziemlich allen denkbaren Ebenen.
Der historisch wohl relevanteste Meteorit aller Zeiten verpasst die Erde knapp, die Dinosaurier sind nie ausgestorben. In der Logik des neuen Pixar-Films verhilft dies den früheren Bewohnern unserer Erde zu einer menschen-ähnlichen Zivilisation. Als der ungeschickte Dinojunge Arlo in einen Strom gerät, muss er gemeinsam mit dem Menschenbaby Spot den Weg zurück in seine Heimat finden.
Anfangsminuten wie ein Schock
Die ersten zehn Minuten des neuen Pixar-Films sind wie ein schwer verdaubarer Schock. Hat man sich nach den unheimlich kreativen Erfolgen des Studios auf neue, interessante Ideen gefreut, so werden diese Erwartung gleich mal zerschmettert. Die Idee des Films kann auf “Weil die Dinos nie ausgestorben sind, leben sie wie Menschen” reduziert werden. Noch vor ein paar Monaten waren die Gefühle eines Mädchens die Hauptfiguren, doch plötzlich sind wir auf dem kreativen Niveau einer Dreamworks Produktion angelangt.
Und als ob das nicht genug wäre, wird dann auch noch in Windeseile eine “Du musst dich beweisen”-Storyline etabliert, deren bisherige Verwendung in Kinderfilmen im sechsstelligen Bereich liegen dürfte. Auch aus diesem uninspirierten Setting könnte freilich noch ein respektabler Film erwachsen, doch auch im weiteren Verlauf gelingt es der Geschichte nie, den Zuseher zu überraschen. Der Humor fokussiert sich wohl eher auf die Allerkleinsten, die werden schließlich auch mit ein paar unoriginellen Slapstick-Einlagen ganz gut unterhalten sein.
Selbst in Sachen Optik rutscht Arlo und Spot mächtig aus. Zwar erreicht die Landschaftsanimation ein unfassbar hohes Niveau, die im Vordergrund stehenden Figuren allerdings sind kaum anzusehen. Denn auch im Charakterdesign ist dieser Film einfach unfassbar faul. Anstatt seine Figuren liebevoll auszuarbeiten, setzen die Produzenten auf den furchtbaren Trend der Riesenaugen.
Gewalt löst Konflikte
Im Endeffekt wäre es ein Film zum Vergessen, wäre da nicht die Krux mit der Aussage. Immer wieder stellen sich dem jungen Dinoprotagonisten auf seinem Roadtrip nach Hause neue Konflikte in den Weg. Ihnen gemeinsam ist, dass sie allesamt mit Gewalt gelöst werden. Ausgerechnet Pixar, das Studio welches verschiedenste menschliche Konflikte mit viel Verständnis und Feinfühligkeit gelöst hat, setzt in seinem neuen Film auf die Brutalo-Brechstange.
Manch brutale Szene erklärt sich freilich durch das Dinosaurier-Setting, aber ob dies beim jungen Zielpublikum des Filmes so ankommt, ist aber mehr als fraglich. Auf eine derartige Diskussion kann aber auch ganz verzichtet werden, denn Arlo und Spot scheint die Gewalt-Assoziation ohnehin nichts auszumachen. Selbst das Erwachsen-werden des Hauptcharakters basiert auf dem Erfolg im Kampf, am Ende wird der bösartige Flugsaurier triumphierend davon geschleudert.
Verdikt (Michael):
Film: Arlo und Spot (engl. The Good Dinosaur)
Rating:
Furchtbar (1 / 5)
Arlo und Spot ist nicht nur auf allen Ebenen unheimlich uninspiriert, er zaubert am Ende auch noch eine gewaltverherrlichende Message auf dem Tisch.
Fazit (Wolfgang):
Film: Arlo und Spot (engl. The Good Dinosaur)
Rating:
Lauwarm (2 / 5)
Dass Arlo & Spot eine Enttäschung ist liegt nicht nur an der Tatsache, dass man von Pixar Besseres gewohnt ist. Selbst ohne dem Pixar-Background bietet der Film eine faule und uninspirierte Geschichte, die kaum zu unterhalten weiß.
Fazit (Patrick):
Film: Arlo und Spot (engl. The Good Dinosaur)
Rating:
Lauwarm (2 / 5)
Ein Film so uninspiriert, so faules Charakterdesign und eine so stupide Aussage, dass man nicht umhin kommt verzweifelt die Augen zu verdrehen. Wenn dann Gewalt befürwortet wird, fällt es einem umso schwerer es als lieben Kinderfilm zu sehen.
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