Um über den Tod ihres Sohns hinwegzukommen beschließen Anne (Barbara Crampton) und Paul Sacchetti (Andrew Sensenig) in ein altes Haus am Land zu ziehen. Trotz der Idylle scheint das Gebäude einen eigenen Willen zu haben. Anne ist sogar überzeugt, dass ihnen der Geist ihres verstorbenen Sohnes gefolgt ist, doch schnell stellt sich heraus, dass es sich hier um etwas viel Böseres handelt.
Dieses Haus ist…. VERFLUCHT!
Eine organische Geschichte zu schreiben lag Regisseur und Drehbuchautor Ted Geoghegan scheinbar wenig am Herzen, denn We Are Still Here stolpert von einem Horror Klischee ins nächste. Besonders Nachbar Dave (Monte Markham) ist so übertrieben ernst, dass man sich nicht mehr sicher ist, wie ob es sich hier um Satire oder ein schlichtweg schlechtes Drehbuch handelt.
Schnell stellt sich Dave den Protagonisten vor, nur um im nächsten Atemzug die Hintergrundgeschichte des verfluchten Hauses in einen Monolog zu packen. Auf Charakterisierung jedweder Art wird verzichtet und sämtliche Akteure unterliegen dem Diktat einer standardisierten Horror Geschichte. Nie erhalten sie die Möglichkeit sich als ernstzunehmende Protagonisten zu entfalten und so wartet man darauf, dass endlich Gruselmomente kommen, um die Monotonie zu unterbrechen.
Und diese kommen auch schneller als erwartet.
Zwei halbe Filme in einem
Nachdem We Are Still Here anfänglich eine Todsünde begeht und Schocksequenzen inszeniert, die nur für das Publikum erschreckend (sprich: sehr laut) sind und an den Charakteren spurlos vorbeigehen, beginnt der Film weit früher als erwartet mit dem Gemetzel. Dies liegt wohl an der zuvor erwähnten Tatsache, dass die Protagonisten nicht mehr sind als Hüllen für einen Gruselhausfilm und niemand mehr Zeit mit ihnen verbringen will als nötig.
Im letzten Akt überschlagen sich die Dinge und driften in immer absurderes Territorium ab. Dies macht das Ende des Filmes zwar um einiges unterhaltsamer, als den Anfang, doch emotional und dramaturgisch fällt auch das Ende flach. Wenn während des Abspanns schließlich eine Montage über die Geschichte des verfluchten Hauses kommt, fragt man sich wehmütig warum diese durchaus interessanten Ideen fast gar nicht im eigentlichen Film vorkommen.
Moviequation:
Fazit (Wolfgang):
Film: We Are Still Here
Rating:
Festival* (nicht bewertbar)
We Are Still Here ist nicht gruselig genug für einen Horror-Film und zu oberflächlich für ein unterhaltsames Drama. Zwar sind die Monster-Effekte durchaus beeindruckend gemacht und der letzte Akt (auf eine trashige Art) unterhaltsam, doch letzten Endes hinterlässt der Film keinen bleibenden Eindruck.
*Anmerkung zu den Bewertungen:
Da Festival-Filme eine ganz eigene Kino-Erfahrung sind, verzichten wir bei Filmen, die wir in diesem Rahmen zum ersten Mal gesehen haben auf eine Bewertung, sondern fixieren uns auf die Eindrücke, die der Film hinterlassen hat. Definitive Ratings kommen erst, wenn der Film ein zweites Mal im regulären Programm gesehen wurde, da die Stimmung beim Festival dazu führen kann, dass selbst “objektiv schlechte” Filme unglaublich unterhaltsam sind.
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