Obwohl sie nur spaßige Nebencharaktere in Ich – Einfach Unverbesserlich waren, dominierten die Minions die Trailer und Poster für die Fortsetzung des Animationshits so sehr, dass man glauben hätte können, die knuffigen Wesen seien die Hauptdarsteller. Nun bekommen sie mit Minions ihren eigenen Film, der wie alle Spinoffs zu animierten Kassenschlagern ein uninspiriertes Malen nach Zahlen ist.
Die “Handlung”
Die Minions (alle gesprochen von Pierre Coffin) sind eine süße, Bananen-liebende Rasse, welche seit Anbeginn der Zeit auf der Suche nach dem bösesten Herrscher ist, dem sie dienen kann. Doch leider schaffen die Minions es nie, einen Meister zu finden, den sie nicht durch ihr Ungeschick ins Grab befördern. Und so stürzen die Minions in eine schwere Depression und Sinnkrise. Einzig Kevin, Stuart und Bob scheinen die letzte Hoffnung für das Volk zu sein, denn sie machen sich auf die Reise, um einen neuen dunklen Herrscher zu finden.
Dieser erscheint in Form von Scarlett Overkill (Sandra Bullock), welcher das Trio eifrig hinterher läuft. Es folgt eine Reihe an redundanter Szenen (und interessanterweise lediglich 7 Banana-Witzen), ehe der Film nach 90 Minuten zu Ende ist.
Nebencharaktere als Hauptcharaktere
Gleich den Pinguinen von Madagascar hat Minions das Problem, dass die Protagonisten frei von jeglichem dramatischen Potential sind. Die Minions eignen sich perfekt, um Witze in einen Film zu pfeffern oder als Hauptakteure in 1 minütigen Kurfilmen, doch 90 Minuten können sie nicht füllen. Hinzu kommt die Tatsache, dass sie im Gegensatz zu den vorhin erwähnten Pinguinen lediglich in einer spaßigen Phantasie-Sprache sprechen, welche es noch schwieriger macht, mit ihnen als Protagonisten mitzufühlen. Natürlich wäre dies eine interessante kreative Herausforderung, die in den Händen eines talentierten Animationsstudios wie etwa Pixar zu einem genialen Film wie Wall-E führen könnte. Doch dies ist hier nicht der Fall und so kompensiert man die unverständlichen Charaktere nicht durch genialen nonverbalen Ausdruck sondern durch eine Erzähler Stimme, die monoton erklärt, was das Publikum zu denken hat.
Weiters wird der dramatische Fokus auf Scarlett Overkill gelegt, welche noch verrückter und cartoonhafter inszeniert wird als die Minions. Doch sie hat zumindest die Möglichkeit ihre Gefühle zu verbalisieren. Und so wird lustigerweise der Antagonist des Filmes zum einzigen Charakter, welcher im Vergleich zu den Protagonisten tatsächliche Höhen und Tiefen durchlebt.
Doch da Scarlet der Bösewicht ist und die Minions der Inbegriff der Unschuld sind bleibt nichts anderes übrig, als zuzusehen, wie die Minions von einer unabsichtlich herbeigeführten Situation in die nächste schlittern.
Moviequation:
Fazit (Wolfgang):
Film: Minions
Rating:
Lauwarm (2 / 5)
Wie erwartet bringt Minions nichts Neues und tritt altbewährte Witze tot. Wer den Film unbedingt sehen will kann dies natürlich tun, genauso wie es jedem zusteht zu McDonalds zu gehen anstatt etwas Vernünftiges zu essen.
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