Mit Teenage Mutant Ninja Turtles wird wieder auf die Nostalgieschiene gesetzt und man versucht das ein beliebtes Produkt aus den Neunzigern einer neuen Generation zu verkaufen. Dieses Mal in Live Action mit Motion Capture Technik und dem berüchtigten Michael Bay Treatment, der hier produziert.
In a World…
Wir befinden uns in einem, von einer Gang beherrschten New York City. Die Polizei ist machtlos gegen den Footclan, doch hin und wieder wird diese Gang von Unbekannten überwältigt. Die junge Reporterin April O’Neal (Megan Fox) kommt dahinter, wer für diese Heldentaten verantwortlich ist. Eine Gruppe von gen-manipulierten Schildkröten, die auch noch Teenager und oben drauf Ninjas sind. Was sich daraufhin entwickelt ist ein Kampf ums Überleben und um New York City, lose zusammengehalten von einer… nennen wir es mal Story.
Der erste Vergleich für Teenage Mutant Ninja Turtles muss wohl, aufgrund des Produzenten die Transformers Reihe sein. Beide sind Cartoons für Kinder, beide sind stark abhängig von CGI und in beiden spielt die eher talentfreie Megan Fox mit. Obwohl sie sich hier, genauso wie alle anderen, gar nicht so schlecht schlägt, wie dies zu erwarten war. Die Probleme liegen nicht bei den Schauspielern.
Ein komplizierter Dreh
Der Film hält keinem echten logischen Durchleuchten stand, er ist voller Logiklücken und Elementen, die irgendwie keinen Platz im Film haben, gepaart mit Szenen, die nur ausschließlich auf die alten Turtle Fans abzielen. Die Produktionsgeschichte spiegelt den Film perfekt wieder, da es von Anfang an Probleme gab. Zuerst sollten aus den Mutanten Aliens werden, doch die Fans machten einen Aufstand, dann sollte William Fichtner (dessen Rolle verdächtig ähnlich mit Norman Oscorp aus den Spider-Man Filmen ist), zum großen Bösen in der Metallrüstung namens Shredder werden, doch wieder meckerten die Fans. Schredder (Tohoru Masamune) war immer und muss auch in Zukunft ein Asiate sein. So begibt es sich, dass, wenn Shredder auftaucht, William Fichtner vorher immer verschwindet und man im Nachhinein Szenen nachdrehen musste, um die neue Figurenkonstellation zu etablieren.
Ein weiteres Problem sind die Kosten für die Motion Capture Performances der Turtles. Da das Verfahren ziemlich teuer ist, muss man die viele Turtle-freie Zeit weniger arbeitsintensiven konventionell gefilmten Schauspielern füllen. Dementsprechend folgen wir meistens April O’Neal und ihrem Kameramann Vernon Fenwick (Will Arnett), wie sie durch das Abenteuer stolpern.
Videospiel Ästhetik und Michael Bay Filter
TMNT wirkt einfach wie ein Michael Bay Film und das nicht nur weil sein Name für das ganze Marketing verwendet wurde, sondern auch die stilistischen Entscheidungen scheinen von ihm gekommen zu sein. Was man bekommt ist eine billigere Transformers Version, die glänzt und scheint und CGI Figuren hat, die gegeneinander kämpfen. Eine emotionale Verbindung entsteht kaum. Zwei große Actionszenen gibt es, beide aus dem Trailer bekannt, und beide wirken wie Computerspiele.
Nachdem das alles gesagt wurde:
Der Film beleidigt nicht -beziehungsweise selten – und wenn man das mit Transformers vergleicht, kann man das immerhin positiv hervorheben. Megan Fox ist zum ersten Mal ein echter Charakter, der eine Motivation hat und nicht nur wegen ihrem Erscheinungsbild in den Film geworfen wurde (ja schon, aber dieses Mal hat man sich eine Ausrede in Form eines Charakters mit Handlung ausgedacht). Es gibt nur einen einzigen Witz, bei dem es um ihren Hintern geht und keine Shots von ihr über ein Auto gebeugt, die jeden zumindest kurzzeitig zu einem Feministen werden lassen.
Man kann sie unterscheiden!!
Eines der großen Probleme bei Transformers ist die nicht mögliche Unterscheidbarkeit der Metallroboter, die sich gerade den Metallschädel einschlagen, doch bei TMNT kann man alle vier super unterscheiden. Jeder hat seine eigenen Waffen und seine eigene Farbe und zudem noch unterschiedliche Körperformen, die zur Persönlichkeit passen. Alle vier Schildkröten und ihr Rattenlehrmeister Splinter (Tony Shalhoub) sind ziemlich grindig aussehende Viecher, über zwei Meter groß und auch ziemlich brutal, aber immer noch Teenager. Sie haben eine Ausgangssperre und müssen aufpassen nicht von Splinter erwischt zu werden, wenn sie wieder mal ein paar Footclanmitglieder in vorbeifahrende U-Bahnen geworfen haben. Michaelangelo hat sich auch in April verliebt und macht dauernd irgendwelche Sodomie Anspielungen.
Moviequation:
Fazit (Patrick):
Film: Teenage Mutant Ninja Turtles
Rating:
Lauwarm (2/5)
Es scheint wirklich als hätte man auf die Fans gehört und ihnen das gegeben was sie wollten. Der Humor ist zwar meistens infantil, jedoch selten beleidigend und das gute Einspielergebnis in den USA wird einen zweiten Teil zur Folge haben. Nichtsdestotrotz hat der Film viele Probleme und keine dahinterstehende Logik mit unnötigen Szenen und vielleicht zu wenig Turtles, doch zumindest Fans der TMNT werden ihren Spaß haben. Das ist mehr als man von den letzten Ergüssen Michael Bays sagen kann.
Fazit (Wolfgang):
Film: Teenage Mutant Ninja Turtles
Rating:
Lauwarm (2/5)