Im dritten Teil der Expendables-Reihe wird das Action-Team – angeführt von Barney Ross (Sylvester Stallone) und Lee Christmas (Jason Statham) – mit dem Ex-Expandable Conrad Stonebanks (Mel Gibson) konfrontiert. Doch, da Barney seine Actionkollegen nicht in Gefahr bringen will, stellt er eine hippe junge Gruppe von Expendables zusammen, darunter ein Young Adult Verschnitt (Kellan Lutz), eine MMA Kämpferin (Ronda Rousey) und natürlich ein HACKER (Glen Powell).
Danach darf das Publikum dreimal raten, ob die Mission nicht vielleicht doch scheitert und die alten Hasen, die das Poster so säumen, Stallone nicht doch aushelfen müssen.
Ein echt o.k. Anfang
Vor Besuch des Kinos hatte ich keine Ahnung über die „Handlung“ dieses neuen Teils. Nachdem mich Expendables als Fan von übertriebenen 80er Jahre Action Filmen maßlos enttäuscht hatte und Expendables 2 moderat o.k. genug ist, um ihn gemeinsam mit Freunden zu schauen, hatte ich kaum mehr Erwartungen an diesen Teil.
Doch zu meiner Überraschung war die Eröffnungssequenz des Filmes tatsächlich unterhaltsam. In diesem Prolog sind die altbekannten Expendables dabei, einen der (bisher nie erwähnten) „Original-Expendables“ zu befreien: Doc (Wesley Snipes), der scheinbar Spaß mit seiner verrückten Rolle hat. Ein Kontext zur Flucht fehlt ebenso wie der Versuch, den Bösen Tiefgang zu verleihen.
Die Action ist zum ersten Mal so gefilmt, dass man wer was und wo eindeutig erkennen kann und ohne eine Sekunde zu vergeuden erscheint schon der neueste Bösewicht Stonebanks (Mel Gibson). Und um unsere geringen Erwartungen noch etwas in die Höhe zu treiben wird Stonebanks als klassischer Bösewicht inszeniert, den man einfach nur hassen muss.
Es scheint, dass Stallone mit dem dritten Versuch es endlich geschafft hat, wieder eine fokussierte 80er Jahre Actionstory auf die Beine zu stellen:
- Die Protagonisten sind Draufgänger.
- Böse sind natürlich böser als Böse.
- Und die Expendables müssen einen Job schaffen, dem vielleicht nicht einmal sie gewappnet sind.
- Alles da, was bisher gefehlt hat…
Die jungen Expendables und die vergessene Prämisse
Und noch bevor man sich relaxen kann und auf den ersten richtig amüsanten Expendables-Teil hoffen kann, wirft der Film eine Sub-Story ins Getriebe, in der Stallone grundlos ein junges Team zusammenstellen muss, da die Mission „zu gefährlich“ ist.
Und genau das ist der Moment, an dem der Film jeglichen guten Willen des Publikums in den Wind wirft. Man kann nur den Kopf schütteln und sich wundern, wer diese Entscheidung getroffen hat. Will man durch einen jüngeren Cast eine neue Zielgruppe erschließen? Dies erscheint eine spektakuläre Fehleinschätzung des gesamten Konzeptes zu sein und wirkt doppelt bitter, wenn man bedenkt, wie regelmäßig Stallone die derzeitige Blockbusterlandschaft kritisiert. Wenn jemand derart die vergangene Zeit lamentiert und darauf besteht, dass es noch „richtige Filme“ gibt, ist es doppelt bitter, wenn genau diese Person ebenso durch den Fleischwolf des Marketing gedreht wird.
Moviequation:
Verdikt:
Film: The Expendables 3
Rating: Lauwarm
Es ist nicht so, als ob dieser Franchise je die Genialität jener 80er Filme eingefangen hat und nun im dritten Teil diese Magie verloren hat. Expendables war seit Teil 1 das Versprechen, einen Film „wie damals“ zu machen. Doch dieses Versprechen wurde nie eingelöst und so ist bei Teil 3 nicht mehr da als ein weiterer standardisierter Blockbuster mit der einzigen Andersartigkeit, dass er mit Leuten bespickt ist, die schon lange nicht mehr ihr eigenes Genre definieren.
Und so weiß man nicht einmal mehr ob man sich für Schauspieler wie Antonio Banderas fremdschämen soll oder ob diese Franchise nichts anderes ist als die Hollywood Version des Dschungelcamps.
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